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Geburt

Babyschwimmen: liebevolle Gewöhnung an das nasse Element

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©istock.com/diignat

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Babyschwimmen ja oder nein? Das ist eine der vielen Entscheidungen, die Eltern für ihr Kind treffen. Klar möchtest du dein Baby so gut wie möglich fördern – aber vielleicht hast du auch Bedenken. Hier findest du Antworten auf die häufigsten Fragen. 

Worum geht es beim Babyschwimmen?

Babyschwimmen ist eine wunderbare Möglichkeit, deinen kleinen Schatz schon früh mit dem Element Wasser vertraut zu machen. Der Name “Babyschwimmen” ist allerdings etwas irreführend, denn es geht dabei nicht etwa ums Schwimmenlernen, sondern um kleine Übungen und Spiele im Wasser – vor allem aber auch um ganz viel Spaß!  Die Kursleitung zeigt dir, wie du dein Baby am besten hältst und wie du es sicherst.

Ab wann darf ein Baby zum Babyschwimmen?

In der Regel kannst du mit dem Babyschwimmen beginnen, sobald dein Baby etwa drei bis vier Monate alt ist. Zu diesem Zeitpunkt hat es meist sein Geburtsgewicht verdoppelt, der Nabel ist vollständig verheilt, und es kann sein Köpfchen jetzt schon halten – das ist wichtig. Auch sein Infektionsrisiko ist jetzt schon geringer. Bitte lasse dein Baby vor dem Start unbedingt einmal kinderärztlich untersuchen, um sicherzustellen, dass es auch wirklich für diese neue Erfahrung bereit ist. Manche Eltern warten lieber bis zum sechsten Monat, insbesondere wenn ihr Kind als Frühchen zur Welt gekommen ist oder besondere gesundheitliche Bedürfnisse hat. Und auch mit einem Jahr ist es noch nicht zu spät zum Babyschwimmen!

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Wo finden Babyschwimmkurse statt?

Babyschwimmkurse werden in den meisten Schwimmbädern angeboten, die ein spezielles Baby- und Kinderbecken haben. Auch manche Physiotherapiezentren bieten Kurse an. Geleitet werden die Kurse meist von ausgebildeten Schwimmmeister:innen oder Rettungsschwimmer:innen – allerdings ist das nicht vorgeschrieben. Falls du darauf Wert legst, erkundige dich am besten vor dem Kurs. Eine kurze Recherche im Internet oder ein Anruf beim örtlichen Schwimmbad kann dir helfen, passende Kurse in deiner Nähe zu finden. Oft werden auch Schnupperstunden angeboten, sodass du erstmal testen kannst, ob der Kurs etwas für euch ist.

Ist Babyschwimmen überhaupt sinnvoll?

Babyschwimmen gilt im Allgemeinen als sehr sinnvoll,  und die meisten Babys lieben es – schließlich kennen sie das Gefühl der Schwerelosigkeit noch aus dem Mutterleib. Es bietet eine tolle Möglichkeit, die Entwicklung deines Babys spielerisch zu fördern und gleichzeitig wertvolle Zeit mit ihm zu verbringen. Die positiven Effekte auf die motorische Entwicklung sind belegt. Wichtig ist jedoch, dass du dich und dein Baby nicht unter Druck setzt. Babyschwimmen sollte vor allem Spaß machen und eine schöne Erfahrung für euch beide sein.  Wenn du selbst nicht gern im Wasser bist, wird sich das auf dein Baby übertragen – in dem Fall lass es lieber sein.

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©istock.com/:microgen

Welche Vorteile hat das Babyschwimmen?

Babyschwimmen hat gleich mehrere  Vorteile:

  • Motorische Entwicklung: Die Bewegungen im Wasser fördern die Muskulatur und die Koordination deines Babys. Durch die Schwerelosigkeit im Wasser kann es manche Bewegungen sogar früher lernen.
  • Wassergewöhnung: Dein Baby lernt früh, sich im Wasser wohlzufühlen, was später das Schwimmenlernen erleichtert.
  • Kreislauf und Atmung: Die Bewegungen im Wasser fördern die Durchblutung und die Atemmuskulatur.
  • Stärkung eurer Bindung
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Welche Risiken gibt es?

Wie bei jeder Aktivität, gibt es auch beim Babyschwimmen einige Risiken, die jedoch mit den richtigen Vorkehrungen minimiert werden können:

  • Erkältung: Achte darauf, dass dein Baby nach dem Schwimmen gut abgetrocknet und warm angezogen ist, damit es nicht auskühlt, das Köpfchen muss bedeckt sein, wenn ihr euch auf den Weg nach Hause macht.
  • Ohrenentzündungen: Sorge dafür, dass kein Wasser in die Ohren deines Babys gelangt, um Entzündungen zu verhindern. Es gibt spezielle Ohrenschützer fürs Babyschwimmen.
  • Überanstrengung: Überfordere dein Baby nicht. Achte auf seine Signale und beende das Schwimmen, wenn es müde oder unruhig wird.
  • Unfälle: Halte dein Baby immer gut fest und lasse es keine Sekunde aus den Augen.
  • Wenn du dich mit einer Übung nicht wohlfühlst, lasse sie aus! Viele Eltern haben beispielsweise Angst, ihr Baby tauchen zu lassen. Obwohl viele Babys es lieben, wird das Thema Babytauchen kontrovers diskutiert. Viele Ärzte und auch der DLRG raten davon ab. Ihr Argument: Zwar haben Babys einen angeborenen Atemanhalte- und Tauchreflex, allerdings verlieren sie diese Reflexe im Laufe des ersten Lebensjahres – manche Babys sogar schon nach ein paar Wochen – das ist von Kind zu Kind unterschiedlich.  Lass dich von der Kursleitung oder anderen Eltern auf keinen Fall dazu drängen, wenn du ein mulmiges Gefühl hast. Sicherheit geht immer vor!
Jetzt auf Pinterest pinnenBaby mit Eltern beim Babyschwimmkurs
©istock.com/SolStock

Was muss man beim Babyschwimmen beachten?

Beim Babyschwimmen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, damit die Erfahrung für dich und dein Baby angenehm und sicher ist:

  • Duschen vor dem Babyschwimmen ist sehr wichtig, nicht nur aus hygienischen Gründen: Schweiß, Hautschuppen und Urin bilden mit dem für die Desinfektion des Wassers notwendigem Chlor sogenannte Chloramine. Diese könnten bei empfindlichen Kindern möglicherweise Allergien und Asthma auslösen. Falls in deiner Familie solche gesundheitlichen Probleme schon bekannt sind, solltest du das bei der ärztlichen Untersuchung vor dem Babyschwimmen unbedingt erwähnen.
  • Duschen nach dem Schwimmen ist ebenso wichtig, um das Chlorwasser von Babys empfindlicher Haut abzuwaschen. Das kann schon mal zur Herausforderung werden, vor allem wenn du Duschgel benutzt und das Baby zappelt. Pass auf, dass es dir nicht aus den Händen rutscht!  Viele Babys empfinden auch den Wasserstrahl von oben als unangenehm. Erkundige dich am besten vorher bei der Kursleitung, welche Möglichkeiten es zum Duschen und Umziehen von Babys gibt. Falls ihr es nicht weit habt, könntet ihr natürlich duschen, wenn ihr wieder zu Hause angekommen seid. Das Einreiben mit Bio-Mandelöl tut Babys Haut jetzt gut!
  • Temperatur des Wassers: Das Wasser sollte angenehm warm sein, idealerweise 32° C, damit dein Baby nicht friert.
  • Dauer des Aufenthalts im Wasser: Achte darauf, dass die Zeit im Wasser für deinen Schatz nicht zu lang ist. Anfangs reichen etwa 10 Minuten, um dein Kleines nicht zu überfordern. Ein Kurs dauert in der Regel eine halbe Stunde. Unterschätze aber die Zeit nicht: Mit Duschen und Umziehen kannst du gut eineinhalb bis zwei Stunden einplanen.
  • Halte vor allem an Anfang engen Körperkontakt mit deinem Baby und sprich mit ihm, das gibt ihm Sicherheit.
  • Lasse es langsam angehen. Benetze erst die Füßchen mit Wasser, dann die Beine. Wenn dein Baby das gut annimmt, kannst du es weiter eintauchen. Achte immer auf die Signale deines Babys!
  • Vorbereitung: Sorge dafür, dass dein Baby nicht hungrig oder müde ins Wasser geht. Eine Mahlzeit etwa eine Stunde vor dem Kurs ist ideal.
  • Bei einem solltest du die Wochen, die es zu früh geboren ist, zum Mindestalter von drei Monaten hinzuzählen. Generell tut einem Frühgeborenen das Babyschwimmen aber gut, denn es kann bestimmte Bewegungsabläufe, die ihm möglicherweise noch fehlen, im Wasser besonders schnell erlernen
  • Falls du oder dein Baby eine Infektion habt, bleibt bitte zu Hause. Auch offene Wunden sind ein Grund, das Babyschwimmen ausfallen zu lassen.
  • Auch wenn man meinen könnte, dass Salzwasser besser für Babys Haut ist als Chlor , kann es durchaus bedenklich sein, wenn dein Kleines Wasser schluckt – die Nieren eines Babys unter einem Jahr können Salz noch nicht verarbeiten.
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Was darf in der Badetasche nicht fehlen?

Wir empfehlen dir, diese Sachen zum Babyschwimmen mitzunehmen:

Für dich:

  • Badekleidung für dich selbst
  • Duschgel/Body Lotion für dich
  • Badehandtuch, Bademantel
  • Snack

Für deinen kleinen Schatz:

  • Babyschale zum Ablegen (du kannst dich schlecht mit deinem Baby auf dem Arm umziehen)
  • Schwimmwindel
  • Eine sehr milde Babywaschlotion oder ein Babyduschgel für die Dusche nach dem Bad im Chlorwasser
  • Handtücher für euch beide (eins kommt mit in die Schwimmhalle, damit du deinen Schatz sofort nach dem Bad warm einpacken kannst)
  • Babypflegelotion
  • bei winterlichen Temperaturen wasserfreie Fettcreme fürs Gesicht
  • Ersatzwindel
  • Ersatzwäsche
  • Mütze je nach Außentemperatur (das Baby sollte auch im Sommer nach dem Babyschwimmen eine leichte Mütze tragen, um eine Mittelohrentzündung zu vermeiden)
  • Falls du nicht stillst: ein Fläschchen mit Babynahrung
Jetzt auf Pinterest pinnenBaby mit Schwimmmeister und Mutter im Schwimmbad
©istock.com/microgen

Wie lange darf ein Baby im Wasser bleiben?

Die Dauer des Aufenthalts im Wasser hängt vom Alter und der Gewöhnung deines Babys ab. Anfangs sind 10 Minuten völlig ausreichend. Mit der Zeit und zunehmender Gewöhnung kann die Zeit im Wasser auf 30 bis 40 Minuten verlängert werden. Achte darauf, dass dein Baby nicht friert und nicht zu lange im Wasser bleibt, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Die meisten Kurse dauern nicht länger als eine halbe Stunde. Solltest du aber feststellen, dass dein Baby sich nicht wohlfühlt, brich das Schwimmen besser ab.  Vielleicht ist es noch nicht so weit oder es mag an dem Tag einfach nicht. 

Muss mein Baby eine Windel tragen?

Ja, beim Babyschwimmen sollte dein Baby eine spezielle Schwimmwindel tragen. Diese Windeln sind so konzipiert, dass sie den Stuhlgang auffangen, ohne sich vollzusaugen und schwer zu werden. Urin wird einfach durch die Windel ins Wasser gelassen. Im Regelfall brauchst du dir aber gar keinen Kopf darüber machen, denn der Wasserdruck im Becken und der Stuhlreflex verhindern in der Regel, dass dein Baby Kot ausscheidet. Schwimmwindeln sind in verschiedenen Größen erhältlich und in den meisten Drogeriemärkten oder online zu finden. Sie stellen sicher, dass dein Baby sich frei bewegen kann und dass das Wasser sauber bleibt. Du kannst sie entweder als Einmalwindeln oder als wiederverwendbare Stoffschwimmwindel finden. 

Du siehst, Babyschwimmen ist eine wunderbare Möglichkeit, deinem Baby die Welt des Wassers näherzubringen und gleichzeitig seine Entwicklung auf vielfältige Weise zu fördern. Wenn du dich gut vorbereitest und dein Schatz aus ärztlicher Sicht startklar ist,  steht dem gemeinsamen Wasserabenteuer nichts im Wege. Genieße die kostbare Zeit mit deinem Baby im Wasser und die vielen schönen, innigen Momente, die ihr gemeinsam erleben werdet.

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