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Geburt

Hypnobirthing: Das Konzept einer sanften Geburt ohne Angst

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©damircudic/iStock

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Der Trend Hypnobirthing ist derzeit allgegenwärtig. Im Internet gibt es zahlreiche Videos zu dem Geburtskonzept, Hebammen unterrichten es in Kursen und viele Frauen praktizieren die Methode auch gern selbst in den eigenen vier Wänden. Doch was steckt konkret hinter dem Begriff?

Hypnobirthing beschreibt eine Methode der sanften Geburt unter einer Form der leichten Selbsthypnose. Es handelt sich dabei um eine natürliche Art, die Geburtsschmerzen so gering wie möglich zu halten – auch, um den Akt bewusst erleben zu können. Hinter Hypnobirthing steckt also sowohl eine Technik als auch eine Philosophie. Vielleicht hat die eine oder andere von euch aufgrund der aktuellen Situation besonders mit Ängsten vor der Geburt zu kämpfen oder zieht eine Geburt zuhause in Betracht. Wir möchten euch im Folgenden die Methode des Hypnobirthings genauer erklären.

Die Entstehung des Hypnobirthings

Dr. Grantly Dick-Read (1890–1959) wird als Mitbegründer der Methode bezeichnet. Der englische Gynäkologe setzte sich schon früh für die natürliche Geburt ein – vor allem, um eine medikamentöse Schmerzbekämpfung zu vermeiden. Seiner Meinung nach würden vor und während der Geburt vor allem Ängste geschürt, die auf Unwissenheit basieren. Daraus ergebe sich ein Angst-Spannung-Schmerz-Syndrom.

Er proklamierte daher, dass sich Frauen auch geistig aktiv an der Geburt beteiligen sollen und so bewusster mit Angst, Schmerz und Anstrengung umgehen können. Sie sollen sich ganz auf die Erfahrung der Wehenschmerzen einlassen und bekämen so die Möglichkeit, diese anzunehmen und zu ertragen. Auf diesen Grundlagen basierend erarbeitete Dr. Dick-Read eine Methode der Geburtsvorbereitung, die vor allem mit Aufklärung und Entspannungstechniken arbeitet. Eine klassische Selbsthypnose, die einen in Trance versetzt, ist hierbei aber nicht angedacht.

Wiederaufleben des Hypnobirthings

Gegen Ende der 1960er-Jahre wurden die damals üblichen Geburtspraktiken öffentlich kritisiert und in der breiten Masse diskutiert. Viele Frauen in der damaligen Bundesrepublik Deutschland empfanden den Geburtsvorgang in Kliniken als entwürdigend und traumatisch. Hier erlebte Hypnobirthing eine Renaissance. Vor allem auch durch die Forschung der 2019 verstorbenen US-Pädagogin Marie Mongan, die später das HypnoBirthing Institute gründete.

Doch erst seit einigen Jahren kann tatsächlich von einem Trend gesprochen werden, da die Nachfrage nach einer selbstbestimmten und sanften Art der Entbindung stetig steigt. Immer mehr Frauen wollen sich ausreichend und umfassend auf die Geburt vorbereiten, diese ohne künstliche Schmerzmittel erleben und sich nicht von Institutionen oder Praktiken leiten lassen, die ihnen Angst machen und sie somit in Stress versetzen.

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So funktioniert Hypnobirthing

Bei der Methode handelt es sich also in erster Linie um eine Art der Geburtsvorbereitung, die mithilfe von Atemtechniken, Massage, Tiefenentspannung und mentaler Stärke dazu führt, dass die werdende Mutter gelassener wird. So entspannt sich der Muttermund und die Geburt kann mit weniger Schmerzen vonstattengehen.

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Ruhe bewahren, das lernst du beim Hypnobirthing. ©fizkes/iStock

Das Ziel ist es, die Geburt ohne chemische Schmerzmittel zu erleben. Es ist jedoch illusorisch zu glauben, dass durch die Methode die Schmerzen grundsätzlich verschwinden. Es wird vielmehr der Umgang damit erlernt und vermittelt, dass die Schmerzen erträglich sind – also niemand sich davor fürchten muss.

Diese Vorteile hat Hypnobirthing:

  • allumfassende Aufklärung über alle Vorgänge im Körper und die damit zusammenhängenden Schmerzen
  • weg vom Angst-Spannung-Schmerz-Syndrom
  • Vermeidung chemischer Schmerzmittel
  • bewusstes Erleben der Geburt

Das lernt man in einem Hypnobirthing-Kurs

Die meisten Hebammen vermitteln in Hypnobirthing-Kursen Wissen und Techniken, die dann zu Hause und später unter der Geburt auch autark wiederholt werden können. Es ist aber nicht zwingend nötig, einen Kurs zu besuchen. Zahlreiche Anleitungen finden sich auch in Form von Videos im Internet.

Konkrete Inhalte:

  • Selbsthypnose-Techniken zur Entspannung in Form einer bewussten Bauchatmung, die die wellenförmigen Bewegungen der Wehenkontraktionen begleitet
  • progressive Muskelentspannung
  • spezielle Berührungsmassage des Partners
  • medizinische Wissensvermittlung rund um die Geburt und den Körper der Frau
  • Alternativen zu schmerzlindernden Medikamenten
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Der Partner ist ein wichtiger Teil der Geburtsvorbereitung. Er sollte ebenso gut Bescheid wissen wie die werdende Mutter. ©Ridofranz/iStock

Auch der Partner fungiert als wichtiger Teil der Hypnobirthing-Methode. Er soll nicht nur vorher über alles informiert, sondern auch die gesamte Geburt über an der Seite der Gebärenden sein und sie unterstützen. Daher muss auch er genauso gut auf die Geburt vorbereitet werden wie die Mutter selbst. Viele Kurse setzen daher auch konkret auf die Präsenz des Partners.

Übrigens: Die Techniken und das Wissen, das in Hypnobirthing-Kursen vermittelt wird, sind auch für diejenigen Frauen nützlich, die ihr Kind mittels Kaiserschnitt zur Welt bringen werden. Der bewusste Umgang mit dem eigenen Körper, spezielle Atemtechniken und das Bewusstsein um Schmerzen im Allgemeinen können nämlich auch in anderen Situationen von großem Wert sein.

Kosten von Hypnobirthing-Kursen

Da Hypnobirthing grundsätzlich als ein Teil der Geburtsvorbereitung gilt, zahlen die Krankenkassen die Kurse in nahezu allen Fällen. Teilweise ist die Methode auch als ein Teilaspekt in einem generellen und allgemeineren Geburtsvorbereitungskurs enthalten.

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Atemtechniken und Entspannungsübungen sind Kernaspekte von Hypnobirthing. ©aluxum/iStock

Fazit – für wen eignet sich das Hypnobirthing?

Grundsätzlich ist die Hypnobirthing-Methode eine umfassende Möglichkeit für Schwangere, sich und ihren Körper besser kennenzulernen. Gebärende bekommen so die Möglichkeit, Kenntnisse zu erwerben, die ihnen die Geburt näherbringen und gleichzeitig Ängste nehmen können. Die konkrete Beschäftigung mit dem Vorgang trägt dazu bei, der Geburt gelassener entgegenzusehen. Dies allein wird schon dafür sorgen, dass Schwangere die Schmerzen unter der Geburt nicht unvorbereitet treffen.

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