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Geburt

Die 6 schönsten Bräuche zur Geburt

Nahaufnahme einer Baby Hand, die den Daumen seiner Mutter umschließtJetzt auf Pinterest pinnen
©Pekic/ iStock

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Um Neugeborgene auf der Welt zu begrüßen gibt es schon seit Jahrtausenden unzählige Traditionen und Rituale. Angefangen vom Lebensbaum, der zur Geburt des Kindes gepflanzt wird, bis hin zur kräftigenden Wochenbettsuppe, die für die frischgebackene Mutter gekocht wird – wir stellen euch die schönsten deutschen Geburtsbräuche sowie deren Herkunft und Bedeutung vor.

1. Der Storch

Wer kennt nicht die altbekannte Legende des babybringenden Storchs? Nach dieser schenkt der Storch der Familie aus Dankbarkeit dafür, dass er auf deren Dach nisten darf, ein Kind. Und bis heute wird der fedrige Segensbringer unmittelbar mit Neugeborenen assoziiert. 

Kein Wunder also, dass es in vielen Regionen Deutschlands noch immer gängiger Brauch ist, zur Geburt eines Babys einen hölzernen Storch im Garten oder auf dem Dach des Hauses der frischgebackenen Eltern aufzustellen. Dabei hält dieser im Schnabel meist ein hölzernes Baby in einer Windel fest. Ebenso lässt sich an diesem traditionellen Brauch das Geschlecht des Nachwuchses ablesen: Wurde ein Junge geboren, ist am Storch eine blaue Schleife befestigt, eine rosa Schleife steht für die Geburt eines Mädchens.

2. Der Umtrunk

Hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um den liebsten Geburtsbrauch aller frischgebackenen Väter. Denn während Mutter und Kind sich im Wochenbett von den Strapazen der Geburt erholen, begießt der Vater sein neues Familienglück üblicherweise mit Bier oder Sekt. In der Regel findet das aus dem norddeutschen Raum stammende Umtrunk-Fest spontan in den ersten Tagen nach der Geburt statt. 

Jetzt auf Pinterest pinnenDrei Männer sitzen am Tisch und stoßen mit einem Bier an. Die Stimmung ist heiter.
Nach norddeutschem Glauben hilft der Konsum von Bier dem Vater nicht nur beim Abbau des durch die Geburtsstrapazen verursachten Stresses, sondern auch dem Baby beim Wasserlassen. ©Ridofranz/ iStock

Der symbolische Hintergrund dieses zünftigen Männerbrauchs: Die vom Vater ausgegebenen Getränke sollen das Neugeborene angeblich beim Wasserlassen unterstützen. Diesem Aberglauben hat es der Umtrunk auch zu verdanken, dass er je nach Region pikanterweise als Pullerparty oder Babypinkeln bezeichnet wird.

3. Baum pflanzen

Dass zur Geburt eines Kindes oft ein Baum gepflanzt wird, hat einen ganz besonderen Grund: Der Baum als Sinnbild des Lebens steht für Fruchtbarkeit, Gedeihen und Wachstum. Als symbolischer Lebensbaum für das Neugeborene wächst dieser gemeinsam mit dem Kind heran. So sollen Obstbäume idealerweise dann das erste Mal Früchte tragen, wenn der Nachwuchs eingeschult wird. 

Jetzt auf Pinterest pinnenVater und Sohn pflanzen gemeinsam einen Baum im Garten ein
Der Baum gepflanzt zur Geburt des Kindes ist ein Symbol des Wachstums und des Gedeihens. ©LightFieldStudios/ iStock

Nach alter Tradition wird bei Geburt eines Mädchens ein Birnenbaum gepflanzt und bei einem Jungen ein Apfelbaum. Besorgt wird die Pflanze entweder von den Eltern selbst oder von den Taufpaten. Gepflanzt wird der Baum jedoch üblicherweise nur vom Vater. Folgende Tatsache mag einigen bestimmt ein wenig seltsam vorkommen, ist aber noch immer an vielen Orten gang und gäbe: Als eine Art Düngemittel für den Lebensbaum wird die nährstoffreiche Plazenta des Kindes vom Vater mit vergraben. Auf diese Weise soll der Baum besonders natürlich, kraftvoll und gesund wachsen.

4. Erinnerungskiste

An diesem Brauch wird auch das Kind selbst später einmal jede Menge Freude haben: Denn in der Erinnerungskiste wird von Eltern, Verwandten und Freunden all das gesammelt, was an wichtige Momente des Nachwuchses vom Moment der Geburt an bis zur Vollendung seines ersten Lebensjahres erinnert. 

Ob es sich dabei um Ultraschallfotos, den Mutterpass, den ersten Schnuller oder auch die ersten Babyschühchen handelt – mit solch besonderen Erinnerungsstücken könnt ihr und später auch euer Kind die besonderen und ereignisreichen ersten Babymonate jederzeit Revue passieren lassen. Traditionellerweise wird dem Kind die Erinnerungskiste zum 18. Geburtstag oder auch zur Geburt seines eigenen ersten Kindes geschenkt.

5. Wäscheleine

Um die frohe Botschaft des frischen Nachwuchses für alle sichtbar zu demonstrieren, wird bei diesem Ritual von Nachbarn, Freunden oder Verwandten eine Wäscheleine mit Babysachen vor dem Haus der frischgebackenen Familie aufgehängt. An der Leine befestigt wird dabei alles, was mit dem Neugeborenen assoziiert wird – seien es Babystrampler, Söckchen, Schnuller oder auch Babyspielsachen. Jeder soll beim Vorbeigehen unmissverständlich sehen, dass vor kurzem Nachwuchs in das Haus eingezogen ist. 

Jetzt auf Pinterest pinnenWäscheleine mit Babykleidung
Eine vor dem Haus befestige Wäscheleine mit Babykleidung symbolisiert: Hier hat es Nachwuchs gegeben! ©poplasen/ iStock

Doch selbstverständlich sollten auch Bekannte und Freunde außerhalb eurer Nachbarschaft etwas von der Geburt eures Babys erfahren. Am schönsten und traditionellsten verkündet ihr  die frohe Nachricht mit einer Geburtskarte. Mit einem besonderen Spruch versehen wird die Karte zu einem ganz besonderen Erinnerungsstück für eure Liebsten.

Jetzt auf Pinterest pinnenKarten zur Geburt

6. Stärkende Suppe

Vor allem im Raum Sachsen-Anhalt ist es noch immer Brauch, der frischgebackenen Mutter nach der schweren Geburt eine nahrhafte Hühnersuppe zuzubereiten. Das meist von Verwandten, Freunden oder den Eltern gekochte Gericht soll die Mutter nach den körperlichen und psychischen Strapazen der Geburt kräftigen und zu ihrer Regeneration beitragen. In vielen Regionen ist es außerdem üblich, gleich eine so große Menge zu kochen, dass die Suppe über mehrere Tage hinweg getrunken werden kann.

Das entscheidende Merkmal der deftigen Brühe ist, dass nur frisches Gemüse und qualitativ hochwertiges Fleisch bei der Zubereitung verwendet wird. Dabei wird zunächst das Huhn über mehrere Stunden hinweg gegart. Anschließend wird die klare Hühnerbrühe mit Einlagen versehen, wie frischem Gemüse und Wurzelwerk. Wir haben für euch ein Grundrezept für eine besonders nährstoffreiche Suppe gefunden, die ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin hat. 

Ihr benötigt folgende Zutaten: 

  • 4 Liter kochendes Wasser
  • 1 Esslöffel Thymian
  • 1 Stück Sellerie
  • 10 rote Datteln
  • 1 frische Lotuswurzel oder 10 getrocknete Lotuswurzelstücke
  • 4 Kartoffeln
  • 2-3 Möhren
  • 1 kleine chinesische Angelikawurzel oder 1 Esslöffel westliche Angelikawurzel
  • 1 Teelöffel Liebstöckel
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • 1 Prise Pfeffer
  • 1 Stück frischen, geschälten Ingwer (ca. 1-1,5 cm lang)
  • ½ Tasse schwarze Bohnen, über Nacht eingeweicht und gründlich gewaschen
  • 1-2 Hühnerschenkel mit wenig Fett, am besten in Bioqualität

Vegetarier können das Fleisch ganz einfach durch verschiedenes Gemüse wie Lauch, Möhren und Zwiebeln ersetzen. Die genau Zubereitung der nahrhaften Kraftsuppe, lest ihr hier. 

Wir hoffen, ihr konntet einiges Interessantes über traditionelle Geburtsbräuche erfahren und wünschen allen frischgebackenen Eltern alles Gute und eine tolle Kennenlernzeit!

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