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Geburt

Probleme nach dem Kaiserschnitt, über die niemand spricht

Mutter kuschelt im Bett mit ihrem BabyJetzt auf Pinterest pinnen
©Edwin Tan

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Der Kaiserschnitt – Hebammen sprechen auch gern von “Bauchgeburt” – ist eine große Errungenschaft der modernen Medizin und kann für Mutter und Kind lebensrettend sein. Eine weltweit steigende Kaiserschnittrate bereitet Fachleuten jedoch zunehmend Sorgen. In Deutschland kommt mittlerweile etwa jedes dritte Baby per Kaiserschnitt auf die Welt, in manchen Ländern ist die Kaiserschnittrate sogar noch höher. Woran liegt das?

Jetzt auf Pinterest pinnenMüdes Baby gähnt
©Mirjam Wilde

Gründe für einen Kaiserschnitt

Es gibt viele Gründe, die einen Kaiserschnitt notwendig machen können, wenn während der Geburt Komplikationen auftreten. In solchen Fällen, wenn der Geburtsprozess bereits begonnen hat, spricht man von einem sekundären Kaiserschnitt. 

Die Entscheidung wird beispielsweise getroffen, wenn

  • die Geburt ins Stocken gerät und trotz aller Hebammentricks nicht vorangehen will
  • das Baby in Beckenendlage liegt und nicht gedreht oder trotzdem vaginal geboren werden kann
  • es der Mutter oder dem Kind nicht gut geht, etwa wenn die Mutter extrem erschöpft ist oder die Herztöne des Babys schwächer werden 
  • ein Notfall vorliegt und akute Lebensgefahr besteht (Notkaiserschnitt)
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Auch ein geplanter (primärer) Kaiserschnitt kann nötig sein, wenn zu erwarten ist, dass eine vaginale Geburt ein gesundheitliches Risiko für Mutter und Kind darstellen würde. In der Regel wird der Eingriff frühestens in der 39. Woche vorgenommen, um das Baby so weit wie möglich reifen zu lassen. 

In jedem Fall braucht es eine medizinische Indikation, die Operation muss also ärztlich ausdrücklich befürwortet werden. Nicht nur physische Gegebenheiten zählen dabei, auch die Psyche spielt eine Rolle, etwa wenn die Mama in spe große Angst vor den Schmerzen und Risiken einer vaginalen Geburt hat. In den letzten Jahren ist bei werdenden Müttern der Wunsch nach einem geplanten Kaiserschnitt gestiegen. Eine “Sectio caesarea", so der Fachbegriff, erscheint vielen von ihnen als eine sichere, kontrollierbare und nicht zuletzt auch angenehmere Alternative zur vaginalen Geburt.

Den Kliniken, die bei zunehmendem Personalmangel unter hohem Druck arbeiten müssen, kommt dieser Wunsch oft nicht ungelegen, denn ein Kaiserschnitt ist einfacher zu planen – und er ist für das Krankenhaus auch wirtschaftlicher. Natürlich sollten diese Faktoren bei der Entscheidung für den Eingriff keine Rolle spielen – es kommt dennoch vor, dass eine Sectio auch dann empfohlen wird, wenn sie aus medizinischer Sicht vermeidbar wäre. Die Grenzen sind hier schwer zu ziehen. Für Frauen, die sich eine vaginale Geburt wünschen, lohnt es sich auf jeden Fall, vor der Auswahl der Klinik einen Blick auf die Sectio-Rate zu werfen.

Jetzt auf Pinterest pinnenEltern kuscheln mit Neugeborenen

Routine-OP = geringeres Risiko?

Häufig wird angenommen, dass ein Kaiserschnitt als Routine-OP schneller, einfacher und mit weniger Risiken behaftet ist als eine vaginale Geburt, sowohl für die Mutter als auch für das Baby. Tatsächlich dauert die eigentliche OP nur etwa 15 bis 30 Minuten, wenn sie komplikationslos verläuft, und mit Vorbereitung der Narkose und postoperativer Versorgung etwa eine Stunde. Genau wie bei einer vaginalen Geburt kann es bei Mutter und Kind zu Komplikationen und Langzeitfolgen kommen, sowohl physisch als auch psychisch. 

Jetzt auf Pinterest pinnenMutter mit Baby im Arm schaut sich Geburtskarte an
Diese Geburtskarte stammt aus der Serie "Blühender Bogen". ©kartenmacherei

Mögliche physische Probleme bei der Mutter

Jede Bauchgeburt verläuft individuell. Manche Frauen fühlen sich danach großartig und sind schnell wieder fit, andere Frauen haben einige Wochen mit den Folgen der Operation zu tun. Wie du dich nach deinem Kaiserschnitt fühlen wirst, ist also nicht planbar. Damit du dich aber trotzdem gut vorbereitet fühlst, ist es wichtig, sich vorher mit möglichen Komplikationen auseinander zu setzen. Bitte besprechen alle deine Fragen und möglichen Ängste (wenn möglich vorher) mit deinem Arzt, deiner Ärztin oder deiner Hebamme.

Schmerzen nach der Geburt

Außer in Notfällen, die eine Vollnarkose erfordern, erfolgt eine Bauchgeburt meist unter Lokalanästhesie. Das heißt, der betroffene Bereich ist vorübergehend schmerzfrei, die Frau ist aber wach, kann die Geburt bewusst erleben und ihr Baby direkt in Empfang nehmen, was das Bonding und das Stillen fördert. Die Schmerzen nach der OP sollten allerdings nicht unterschätzt werden. Die Wunde ist tief, und auch die Rückbildung der Gebärmutter kann dadurch als schmerzhafter empfunden werden als bei einer vaginalen Geburt. Die Schmerzen lassen sich zwar mit stillfreundlichen Medikamenten wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern, aber nicht immer ist die Wirkung ausreichend. Eine gute Wirkung wird mit PCA-Pumpen erreicht, bei denen die Dosierung von der Frau selbst gesteuert wird, sie sind allerdings nicht überall verfügbar.

Quelle: Ärzteblatt
Jetzt auf Pinterest pinnenMitter kuschelt in Seitenlage mit ihrem Baby im Bett
©istock.com/Tassii

Narbenwucherungen, Wundheilungsstörungen und Taubheitsgefühl

Ein Kaiserschnitt ist bei aller Routine ein operativer Eingriff am Bauch, bei dem mehrere Gewebeschichten durchtrennt werden müssen, um das Baby auf die Welt zu holen, auch die Gebärmutter wird dabei natürlich per Schnitt geöffnet. Nach der Operation bleibt eine Narbe, die in der Regel am Unterbauch in der “Bikinifalte” verläuft. Diese Narbe verheilt meist unauffällig und unkompliziert, es kann allerdings auch mal zu Wundheilungsstörungen und Entzündungen kommen. Probleme wie Narbenwucherungen oder chronische Schmerzen im Narbenbereich können auftreten. In einigen Fällen kann die Narbe über eine lange Zeit empfindlich bleiben und bei bestimmten Bewegungen oder Belastungen Schmerzen verursachen. Außerdem kann sich der Bauch noch lange taub anfühlen.

Verwachsungen im Bauchraum 

Nicht nur die sichtbare Narbe kann Probleme bereiten, auch im Bauchraum bilden sich Narben. Nach einem Kaiserschnitt kommt es häufig, wie bei anderen Bauchoperationen auch, zu Verwachsungen und Verklebungen (Adhäsionen) im Bauchraum. Das passiert, wenn die Gewebeschichten, die während der Operation durchtrennt wurden, nicht sauber zusammenwachsen. Die ursprüngliche Beweglichkeit kann in solchen Fällen gestört sein und chronische Schmerzen und Verdauungsprobleme auslösen. In seltenen Fällen können Organe miteinander verwachsen. Leider ist die Diagnostik hier erschwert, denn die auftretenden Symptome, wie Ziehen und Schmerzen, können vielfältige Ursachen haben. Zudem sind die Verwachsungen in bildgebenden Verfahren nur schwer nachzuweisen. Eine sorgfältige, regelmäßige Kontrolle und Nachbehandlung des Narbenbereichs ist sehr wichtig und darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. 

Quellen:
Faszienzentrum-hamburg.de
Jetzt auf Pinterest pinnenEltern halten liebevoll die Hand ihres Babys

Längere Erholungsphase

Jeder Geburtsmodus hat seine eigenen Herausforderungen. Während Frauen bei einer vaginalen Geburt mit Wehenschmerzen und Dammverletzungen zu tun haben, kommt es bei frischgebackenen Müttern nach einer Kaisergeburt zu Schmerzen beim Aufstehen, Sitzen und Gehen. Sie sind dadurch in der ersten Zeit oft weniger mobil als Mütter, die ihr Baby vaginal geboren haben und brauchen für die Heilung etwas länger. Zusätzlich wird durch die ohnehin zum Zeitpunkt der Geburt veränderte Blutgerinnung das Risiko für eine Thrombose und eine damit einhergehende Lungenembolie erhöht. In der Regel bleiben sie etwa eine Woche in der Klinik.

Schwierigkeiten beim Stillen

Mütter von Kaiserschnittbabys haben manchmal größere Schwierigkeiten beim Stillstart. Dies liegt zum Teil an den Schmerzen und der eingeschränkten Mobilität. Auch das verzögerte Anlegen des Babys, z. B. nach einer Vollnarkose, kann die ersten Stillversuche erschweren. Ziehe hier möglichst zeitnah eine zertifizierte Stillberaterin zur Hilfe.

Quellen:
Still-Lexikon.de 
Michel Odent: Es ist nicht egal, wie wir geboren werden, Mabuse-Verlag, ISBN-13 978-3863212421
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Plazentationsstörungen und Uterusruptur bei Folgeschwangerschaften

Durch die Vernarbung der Gebärmutter ist die Gefahr einer Plazentaanomalie bei Folgeschwangerschaften nach einem Kaiserschnitt leicht erhöht, sie steigt mit jeder Sectio – und damit steigt auch das Risiko einer Frühgeburt. Solche Probleme sind glücklicherweise sehr selten, sie sollten aber bei der Entscheidung für einen geplanten Kaiserschnitt bedacht werden, besonders wenn die Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist.

Plazentaablösung
Wenn die Plazenta sich zu früh von der Gebärmutter löst, wird es gefährlich: Die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung des Babys ist reduziert. Die Ablösung der Plazenta kann sich durch starke Unterleibsschmerzen, Blutungen und Kreislaufschock bemerkbar machen und ist ein Notfall, der eine sofortige Behandlung in der Klinik erfordert.

Placenta praevia
Die Plazenta verdeckt ganz oder teilweise den Gebärmutterhals. Hier ist dann in der Regel ein weiterer Kaiserschnitt (Re-Sectio) notwendig

Placenta accreta
Die Plazenta verwächst mit der Gebärmuttermuskulatur und kann sich nach der Geburt nicht von allein lösen, das kann heftige Blutungen verursachen. Oft steht diese Plazentationsstörung im Zusammenhang mit einer Placenta praevia. Auch hier ist eine weitere Sectio meist unumgänglich, in schweren Fällen muss die Gebärmutter mit entfernt werden (Hysterektomie).  

Ein Riss der Gebärmutter (Uterusruptur) ist ebenfalls selten, kommt aber nach einer vorangegangenen Sectio etwas häufiger vor als nach Spontangeburten.

Quellen:
Deutsche Hebammenzeitschrift
Ärzteblatt
Jetzt auf Pinterest pinnenVater beim Bonding Haut an Haut mit seinem Baby
©istock.com/eis:Halfpoint

Mögliche psychische Probleme bei der Mutter

Die Sectio ist nicht nur ein großer körperlicher Eingriff. Sie kann genau wie die vaginale Geburt auch Auswirkungen auf die Psyche haben:

Postpartale Depression: Studien zeigen, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt häufiger an postpartalen Depressionen leiden als Frauen, die vaginal entbunden haben. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die physische Erholung nach einem Kaiserschnitt dauert oft länger, was zu Erschöpfung und Frustration führen kann. Zudem können Frauen das Gefühl haben, dass sie versagt haben, weil sie ihr Baby nicht “richtig” gebären konnten. Diese negativen Gedanken und Gefühle können die Bindung zum Baby beeinträchtigen und zu psychischen Problemen führen.

Trauma und posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Ein Kaiserschnitt kann für einige Frauen ein traumatisches Erlebnis sein, insbesondere wenn er unerwartet und unter Notfallbedingungen durchgeführt wurde. Frauen, die ein solches Trauma erleben, können Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickeln, wie Flashbacks, Angstzustände und Schlafstörungen. Dieses Trauma kann die emotionale Bindung zum Baby und das Selbstwertgefühl der Mutter beeinträchtigen.

Bindungsprobleme: Frauen, die eine ungeplante Bauchgeburt oder einen Notkaiserschnitt hatten, berichten häufiger von Schwierigkeiten, eine emotionale Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Das kann verschiedene Ursachen haben, darunter die physische Distanz nach der Geburt (beispielsweise, wenn das Baby sofort medizinisch versorgt werden muss oder die Mutter noch unter dem Einfluss der Vollnarkose steht). Um dem vorzubeugen, wird in den meisten Kliniken heute Sectio-Bonding angeboten. Dabei wird der Mutter das Baby auf die Brust gelegt, während das OP-Team die Operation beendet. Durch den direkten Hautkontakt sofort nach der Geburt wird die Ausschüttung des für die Bindung und das Stillen wichtige Hormon Oxytocin angeregt und die Bindung zwischen Mutter und Kind gestärkt. Falls die Mutter nach der Geburt nicht dazu in der Lage ist, kann auch der Partner oder die Partnerin das Bonding übernehmen und das Baby willkommen heißen. Glücklicherweise lässt sich das Bonding auch später noch nachholen. Eine intensive Betreuung, z. B. durch eine Hebamme oder auch durch professionelle Psychotherapeut:innen, ist sehr hilfreich. Häufig trauen sich betroffene Frauen aber nicht, über das Problem zu sprechen.

Schuldgefühle: Manche Frauen, die einen geplanten Kaiserschnitt hatten, kämpfen später nach der Entbindung mit Schuldgefühlen. Sie fragen sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben oder ob sie ihrem Baby möglicherweise geschadet haben. Diese Schuldgefühle können durch gesellschaftliche Erwartungen und Urteile noch verstärkt werden. Frauen, die vor der Wahl standen und sich für einen Kaiserschnitt entschieden haben, könnten mit dem Vorwurf konfrontiert werden, den „einfacheren“ Weg gewählt zu haben, was ihre psychische Belastung weiter erhöht. 

Jetzt auf Pinterest pinnenMutter stillt ihr Neugeborenes auf dem Arm
©Mirjam Wilde
Wichtig zu wissen:

Die hier genannten psychischen und physischen Probleme kann es nach einer Sectio geben, das heißt aber natürlich nicht, dass ein Kaiserschnitt nicht auch ohne diese Folgen bleiben kann und ihr eine Traumgeburt erlebt. Auch bei einer vaginalen Geburt können manche dieser Komplikationen auftreten. Sprecht bei Fragen und zum Umgang mit Risiken mit eurer Hebamme und lasst euch ärztlich beraten. Bei Ängsten vor der Geburt kann die Begleitung einer Hebamme oder psychologische Unterstützung hilfreich sein.

Mögliche Probleme beim Baby

Grundsätzlich gilt: Je näher der Termin der Sectio am errechneten Geburtstermin liegt, desto reifer ist das Baby und desto besser ist es für eine Bauchgeburt gewappnet. Dennoch kann es zu Anpassungsstörungen und Komplikationen kommen:

Atemprobleme: Babys, die per Kaiserschnitt geboren werden, haben ein erhöhtes Risiko für Atemprobleme, insbesondere wenn der Eingriff vor dem errechneten Geburtstermin durchgeführt wird. Ab der 39. Schwangerschaftswoche mit zunehmender Lungenreife sinkt dieses Risiko allerdings wieder. Während einer vaginalen Geburt wird die Lunge des Babys durch den Geburtskanal „ausgepresst“, was dabei hilft, Fruchtwasser aus der Lunge zu entfernen. Bei einem Kaiserschnitt entfällt dieser Prozess, was zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge führen kann. 

Quellen: 
Frauenärzte im Netz
Der Hebammensalon

Beeinträchtigtes Immunsystem: Bei der vaginalen Geburt kommt das Baby in Kontakt mit der vaginalen und intestinalen Mikroflora der Mutter, was eine entscheidende Rolle für die Entwicklung des Immunsystems des Babys spielt. Kaiserschnittbabys kommen hingegen nicht mit dieser natürlichen Flora in Kontakt, was die Entwicklung einer gesunden Darmflora beeinträchtigen kann. Eine unausgewogene Darmflora wird mit einem erhöhten Risiko für Allergien, Asthma und anderen gesundheitlichen Problemen im späteren Leben in Verbindung gebracht.

Quellen:
Frauenärzte im Netz
Der Hebammensalon

Verletzungen durch den Kaiserschnitt: Während eines Kaiserschnitts kann es zu physischen Verletzungen des Babys kommen. Diese können durch das Skalpell verursacht werden und reichen von kleinen Schnittverletzungen bis hin zu ernsteren Verletzungen. Solche Vorfälle sind zwar sehr selten, können aber vorkommen und zu Komplikationen führen. Auch wenn sie meist harmlos sind, sorgen sie für einen ordentlichen Schock bei der Mutter bzw. bei beiden Eltern.

Quellen:
Der Hebammensalon
Jetzt auf Pinterest pinnenLächelnde Mutter schaut ihr neugeborenes Baby an, das sie im Arm hält

Auch für das Baby gilt: Es gibt diese Risiken, das heißt aber natürlich nicht, dass jede Sectio Probleme beim Baby nach sich zieht.

Nicht alles ist schon bis ins Letzte erforscht, gerade beim Thema Geburt steht die Wissenschaft noch vor vielen ungeklärten Fragen. Was man jedoch weiß: Eine vaginale Geburt ist sehr komplex und von Hormonen gesteuert, die sowohl der Mutter als auch dem Baby fein aufeinander abgestimmte Signale senden, es entsteht in einer Kettenreaktion eine ganze Hormonkaskade. Bei einem Kaiserschnitt, der während einer begonnenen vaginalen Geburt erfolgt, sind diese Signale zumindest teilweise vorhanden. Bei einem geplanten, primären Kaiserschnitt ohne Wehen fallen sie weg, das Baby kommt also “unvorbereitet” zur Welt. Es gibt Hinweise, dass die fehlende vaginale Geburt mit ihrer wichtigen hormonellen und neurologischen Funktion eine Rolle bei späteren Entwicklungsstörungen des Kindes spielen könnte – eindeutig belegt ist es bisher allerdings nicht.

Ein Kaiserschnitt kann in vielen Fällen eine lebensrettende Maßnahme sein und ist ein essenzieller Bestandteil der modernen Geburtshilfe. Doch es ist wichtig, dass werdende Mütter umfassend über die potenziellen Risiken und Langzeitfolgen informiert werden, bevor sie sich für einen geplanten Kaiserschnitt entscheiden. Ein tiefes Verständnis der möglichen physischen und psychischen Herausforderungen für Mutter und Kind hilft betroffenen Frauen, sich darauf einzustellen und sich nicht “ausgeliefert” zu fühlen. Der offene Dialog mit dem medizinischen Fachpersonal, die Berücksichtigung der individuellen Umstände und das Abwägen von Risiken und Vorteilen sind entscheidend, um die bestmögliche Entscheidung für die eigene Gesundheit und die des Babys zu treffen.

Wichtig:

Wir legen sehr viel Wert auf eine sorgfältige Recherche, dennoch kann dieser Artikel eine fachliche Beratung nicht ersetzen. Solltest du Fragen zum Ablauf oder möglichen Risiken eines Kaiserschnitts haben, lass dich unbedingt ärztlich beraten oder wende dich an deine Hebamme.

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